40 Das Zettalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Blcher zu verhindern, nach lngerem Kampfe zurckgedrngt; in dieser Schlacht fand Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschmeig (vgl. 21) den Tod. Wellington stellte sich nunmehr, nachdem ihm Blcher zu-gesagt hatte, zu Hilfe zu kommen, bei Mont St. Jean, das an der groen, von Brssel sdwrts fhrenden Strae liegt, in Schlacht-ordnung auf; er hatte 69 000 Mann; sein Hauptquartier war Water-l o o. Wenig strker war das Heer Napoleons, der bei dem Pacht-$i&imttnce ^fe & a Belle Alliance Aufstellung nahm. Am 18. Juni gegen Mittag begann die Schlacht. Der erste Angriff der Franzosen wurde von den Englndern und Deutschen zurckgewiesen; aber neue Anstrme folgten, und langsam gewannen die Franzosen an Boden und drangen in die von den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des franz-fischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rck-zug an, sondern warf einen Teil seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er den anderen selbst noch einmal gegen-die Englnder fhrte. Aber beide Angriffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in ungeordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Wellington und um-armten sich. G n e i s e n a u aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen In-halt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten.
Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben.
In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, sterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede Der^zweite abgeschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur Friede, geringe Abtretungen wurden ihm zugemutet; das Saarbecken fiel an Preußen, Landau an Bayern. Dazu wurde den Franzosen eine Kriegs-entschdigung von 700 Millionen Francs auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Verbndeten im Lande blieben. Auch muten sie die geraubten K u n st s ch tz e herausgeben.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_von_Braunschmeig Friedrich Wilhelm Jean Napoleons Napoleon Napoleons Helena Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Napoleons Wellington Napoleons Paris Paris Frankreich Landau Bayern
86
Bergbau.
Ernteerträge von drei gleich großen Kckerstücken.
Den reichsten Ertrag hat der mit Kalisalz (ttainit) gedüngte Kcker hervorgebracht.
lich groß ist das vorkommen von Steinkohlen. Sie finden sich am Nord- und
Südfuße des Rheinischen Schtefergebtrges, im sächsischen Berglande und in Schlesien
in solcher Fülle, daß an die Schweiz, Belgien, Niederlande, (Österreich-Ungarn,
Frankreich und Italien große Mengen abgegeben werden können. Dazu treten noch
weite Braunkohlenlager, die ebenfalls an vielen Orten abgebaut werden. Nur die
vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien liefern mehr der wertvollen
,,schwarzen Diamanten" als Deutschland. — In seiner Förderung von Eisenerzen
nimmt das Deutsche Neich unter den Ländern der Erde die zweite Stelle ein. Es
folgt hierin auf die vereinigten Staaten von Kmerika. Unsere Industrie hat sich
aber so gewaltig entwickelt, daß die deutschen Eisenerze bei weitem nicht ausreichen,
den Bedarf zu decken. Das Kuslan'd (besonders Schweden, Spanien und Frankreich)
mußte uns 1909 noch für 126 Tttill. Mark liefern. Die wichtigsten deutschen Fund-
orte für Eisenerze befinden sich in dem nördlichen Lothringen, in Oberschlesien, an
der Sieg, im harz und in Württemberg. — Hn Zinkerzen, die man hauptsächlich
in Oberschlesien, im Ruhrgebiet (bei Iserlohn) und in der Gegend von Kachen för-
dert, ist Deutschland das reichste Land der Erde. Nur die vereinigten Staaten von
Amerika kommen annähernd an die deutsche Ausbeute heran. — In der Bleigewin-
nung steht unser Vaterland an dritter Stelle (1. vereinigte Staaten von Amerika,
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Extrahierte Ortsnamen: Rheinischen_Schtefergebtrges Schlesien Belgien Niederlande Frankreich Italien Amerika Deutschland Kmerika Spanien Frankreich Lothringen Oberschlesien Württemberg Oberschlesien Iserlohn Deutschland Amerika Amerika
— 174 —
Erzeugnisse gelangen zur Ausfuhr? (Handel mit Deutschland.)
Dazu besitzt das Land auch bedeutende Bodenschätze (Gold, Silber,
Kupfer, Eisen, Salz, Schwefel, Kohlen u. a.), aber allen Ver-
suchen der Europäer, den Mineralreichtum des Landes zu er-
schließen, wurde mit offener Ablehnung vonseiten der marokka-
nischen Regierung entgegengetreten. — Marokko ist heute der Wetter-
Winkel Europas. Die Hoffnungen, welche die Mächte auf die
Algeciras-Konferenz setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Unruhen
im Innern veranlaßten zunächst Frankreich, dann das begreiflicherweise
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Marokko Wetter-
Winkel_Europas Frankreich
des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubensfreiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht begann wieder, und titele neue Schulen wurden errichtet. Zur Beförderung dev Kerstin o ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geäugstigten Gemüter atmeten wieder freier auf, und der 91 tune des ersten Konsuls wurde bott tausend Lippeu mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro-binzeii schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten fein Streben nach der Alleinherrschaft. Doch mar ver Königstitel noch amsehr berhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karls des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen und [180 i am 2. Dezember 1804 wnrde er als Napoleon I. bom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahr die lombardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 ^Iahre alt, das glanzbolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Übermütigen nicht ruhen. In ganz Enropa sollte nur fein Wille gelten. Dadurch berwickelte er sich in fortwährende Kriege. Rußlaud und Großbritannien erkannten den neuen Kaiser nicht an und brachten eine dritte Verbindung (dritte Coalition 1805) gegen Napoleon zustande , an der fast alle europäische» Staaten teil nahmen. Nur Preußen blieb,unthätig (neutral). - . ..
Napoleon eilte mit einem Heere über den Rhein, nah nt in Ulm ein österreichisches Heer gefangen und zog ohne Widerstand in Wien ein. Bei Austerlitz, unweit Brünn, stunden die bereinigten russischen und österreichischen Heere. Napoleon errang hier einen so glänzenden Sieg (Dreikaiferfchlacht), daß Österreich im Frieden zu Preßburg Venedig, Tyrol und Vorderösterreich an [1805 Napoleon und feine Verbündeten abtrat. Bald darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, trennten sich nämlich born deutschen Reiche und erkannten Napoleon als Pro? tektor, d. i. als Beschützer an. Sie besprachen ihm dafür in allen feinen Kriegen freizustehen. Dadurch war das deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser aus dem Habsburger Haufe, legte jetzt die Kaiserkrone nieder, nachdem er schort [180#i zwei Jahre borher den Titel eines Erblassers bou Österreich angenommen batte.
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Extrahierte Personennamen: Kerstin_o Karls Napoleon Napoleon_I. Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Franz_Ii Franz
Extrahierte Ortsnamen: Paris Rhein Ulm Wien Venedig Tyrol Württemberg Baden Hessen-Darmstadt
71
A. Europa im Allgemeinen.
find 16) die Mineralquellen. Auch Salpeter, Alaun,
Vitriol und Schwefel sind hinreichend.
§. 21. Die Eintheilung Europa's nach natürlichen
Grenzen (§. 130 d. Einl.) ist ziemlich willkürlich. Gewöhn-
lich theilt man dasselbe in West- und Ost-Europa. Eine
Linie, vom Nordkap durch den bottnischen Meerbusen und die
Ostsee bis zur nördlichen Spitze hes adriatischen Meeres gezo-
gen , bildet die Grenze. Alles Land, das westlich von derselben
liegt, gehört zu West», das östlich ^legene zu Ost-Europa.
Wohl ist der östliche Theil der größere, ^er westliche aber der
bevölkertste. — Bei der weitern Eintheilnn^trird am passend,
sten auf die Hauptgebirge und die größten inla»dischen Meere,
b. h. auf die Pyrenäen, Alpen und Karpathen, dann die
Nord- und Ostsee, Rücksicht genommen.
A) West-Europa begreift daher:
L die pyrenäische Halbinsel, oder 1) Portugal.
2) Spanien;
Ii. die Alpenländer, oder 1) Süd-Alpenland — Ita-
lien, 2) West-Alpenland r=z Frankreich, 3) Nord-
Alpenländer — Helvetien und Deutschland;
Iii. die Nordsee-Länder, oder 1) Säd-Nordseeländcr
= Belgien und Holland, 2) West-Nordseeländer
— das britische Reich oder die Inseln Großbritan-
nien und Irland, 3) Ost-Nordseeland — Dänemark;
Iy. die Ostsee-Länder, oder 1) Nordwest-Ostseeländer
— der schwedische Staat oder Schweden und
Norwegen.
v) Ost-Europa umfaßt:
I. die Ostsee-Länder, oder 1) Ost-Ostseeland r=r
Rußland, 2) Süd-Ostseeländer Preußen und
Polen;
Ii. die karpathischen Lander, oder 1) Nord-Karpathen-
land — Galizien, 2) Süd-Karpathenländer —
Ungarn, die Türkei und Griechenland.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa West- Ost-Europa Ostsee Ost-Europa Ostsee West-Europa Portugal Spanien West-Alpenland Frankreich Helvetien Deutschland Belgien Holland Irland Ost-Nordseeland Schweden Norwegen Ost-Europa Ost-Ostseeland Polen Galizien Ungarn Griechenland
70
A. Europa im Allgemeinen.
in den westlichen und südlichen Ländern, z. B. in Spanien,
Portugal, Frankreich, Italien, der Türkei, Griechenland,
Ungarn und Deutschland. Der warme Landstrich Europa's
(§. 13) ist das Vaterland 6) der Südfrüchte und 7) des
Baumöls. 6) Baumfrüchte (Obst) liefern vorzüglich
Deutschland, Italien und das mittlere Frankreich in großer
Menge und Mannigfaltigkeit, und 9) Gemüse fehlen nur
in den nördlichsten Gegenden. Mehrere Länder sind reich an
L0) Holz, besonders Rußland, Polen, Norwegen und Schwe,
dm. In den nördlichsten Regionen aber verkrüppeln die Bau-
me zu Sträuchern; auch diese verschwinden endlich (§. 10),
und nichts bleibt ü§rig, als Flechten und Moose.
§. 20. 6) Aus dem Mineralreiche: Europa hat
nicht den Reichthum an edeln Metallen, welchen andere Erd-
theile haben. Brasiliens Goldbergwerke, die Demantgruben
ebendieses Landes und Golkonda's fehlen ihm; aber die Er-
zeugnisse des Mineralreiches, welche wahren Nutzen und Werth
haben, sind in Fülle vorhanden. — Das meiste 1) Gold
Kat Ungarn, das meiste 2) Silber Deutschland. 3) Queck-
silber findet sich in Deutschland und Spanien, in jenem Lande
auch 4) Zink. Deutschland, Rußland und vorzüglich Schweden
find sehr reich an 5) Eisen und 6) Kupfer, und England
und Deutschland an 7) Zinn. 8) Blei ist in großem Ueber-
flusse vorhanden, besonders in Schottland. Auch an allen
übrigen Metallen fehlt es nicht. 9) Perlen und 10) Edel-
steine werden zwar in mehrern europäischen Ländern gefun-
den, aber wenig geschätzt. 11) Marmor (parischer und
carrarischer M.) und 12) Alabaster und andere schöne und
nützliche Steine finden sich in vielen Gegenden. 13) Salz
aller Art bietet Europa in Fülle; besonders Steinsalz in Gali-
zien, Seesalz in Spanien und Portugal, Stein- und Quellsalz
m Deutschland. 14) Farbenerden und andere nutzbare
Erdarten (Puzzolan-Erde) sind häufig. 15) Torf findet
sich in der Nordhälfte unseres Erdtheils in Ueberfluß, 16)
Steinkohlen, besonders in Nord-England, Belgien und
Nord,Frankreich, und 17) Bernstein in Preußen. Zahllos
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Extrahierte Personennamen: Zinn Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spanien Portugal Frankreich Italien Griechenland Ungarn Deutschland Deutschland Italien Frankreich Polen Norwegen Europa Brasiliens_Goldbergwerke Ungarn Deutschland Deutschland Spanien Deutschland Schweden England Deutschland Schottland Europa Gali- Spanien Portugal Deutschland Ueberfluß Nord-England Belgien Nord
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Extrahierte Personennamen: Cornelius_^»outmann Sdicbina Philipp Philipp
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24
Europa. Der Mensch. Wolksstämme.
Edelsteine giebt es wenig und von geringer Schönheit, aber
vorzüglichen Marmor in Italien, Deutschland und Norwegen;
der feinste Porzellanthon in Frankreich und Deutschland; Salz
besonders in Deutschland und Galizien; Steinkohlen besonders
in England, Belgien und Frankreich; Gold in Ungarn, Silber
in Deutschland, Quecksilber in Deutschland und Spanien; Zinn
in England und Deutschland; Kupfer und Eisen in Norwegen,
Schweden und Deutschland; Blei in Deutschland, Torf in Hol-
land, Norddeutschland, Dänemark, Irland.
Der Mens ch.
V o l k s st a m m e u n d Sprachen. Zahl.
§. 69. Alle Europäer, mit Ausnahme der Lappländer, Sa-
mojeden, Kalmükken, Baschkiren und Kirgisen, gehören zum Kau-
kasischen Menschenftamme. Man unterscheidet sechs Haupt-
volksstämme. 1) Der Germanische Stamm. Dazu gehören
die Deutschen, Schweden, Dänen, 'Normänner, Isländer, Hol-
länder und Schweizer. 2) Der Keltische Stamm, in England,
Schottland, Irland, Frankreich und Belgien, mit Germanen stark
vermischt. Z) Der Slavische Stamm, in Rußland, Polen, Ga-
lizien, auch sehr zahlreich in Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien,
Slavonien, Dalmatien, Türkei und den östlichen Theilen von
Deutschland. 4) Der Finnische Stamm, zu welchem die Finnen
und auch die eigentlichen Ungarn oder Madjaren gezählt werden.
5) Der Tatarische Stamm, zu dem die Türken und die Tata-
ren in Rußland gehören. 6) Der Griechische Stamm begreift
die Griechen. Noch wohnen in Europa zerstreuet Juden und Zi-
geuner; in der Türkei wohnen noch Wlachen und Arnauten
oder Albanesen. Zahlreich sind die Armenier in der Türkei,
in S. Rußland, auch in Ungarn, Galizien und Polen. — Jeder
Volksstamm redet eine besondere Hauptsprache, die sich aber in der
Länge der Zeit in viele zum Theil sehr verschiedene Sprachzweige
und Mundarten getheilt hat. So ist z. B. die Deutsche, Englische
und Schwedische Sprache sehr verschieden, obgleich man es allen
ansieht, daß sie aus einem Sprachenstamme entstanden sind. Die
Sprache der Franzosen, Spanier und Italiener ist größtentheils
Lateinischen Ursprungs; zum Theil auch die Englische.
§. 70. Die Zahl aller Europäer ist etwa 220 Millionen; da-
von wohnen in
Rußland - - - - 55 Mill. Preuß. Staat - - 12? Mill.
Deutschland - - - 35 — Ungarn - - - - ii —-
Österreichisch. Staat 33 — Türkei - - - - 10 —
Frankreich - - - 3* — Irland - - - - 7-1 —
Brittischer Staat - 23 — Neapel - - - - 7 —
Spanien - - - r H — Galizien - - - - 4s —
Italien - - - - 21 — Lomb. Ven. Staat 4? —
England - - - - 12? — Sardinisch. Staat - 4-2' —
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschland Norwegen Frankreich Deutschland Deutschland Galizien England Belgien Frankreich Ungarn Deutschland Deutschland Spanien England Deutschland Norwegen Schweden Deutschland Deutschland Norddeutschland Dänemark Irland Schweden England Schottland Irland Frankreich Belgien Polen Ungarn Kroatien Dalmatien Deutschland Ungarn Europa Türkei Ungarn Galizien Polen Deutschland Ungarn Frankreich Irland Neapel Spanien Galizien Italien England
102 Zweiter Krieg in Italien, Deutschland und der Schweiz.
rüstete, brachte England eine neue, zum Theil unnatürliche Coa-
lition gegen Frankreich mit dem russischen Kaiser Paul I. (dem die
Malteserritter das Großmeisterthum ihres Ordens übertragen hatten),
der Pforte, Oesterreich und Neapel zu Stande. Der Plan der Ver-
bündeten war, die Franzosen durch ein dreifaches Heer aus Italien,
den Niederlanden, dem südlichen Deutschland und der Schweiz zu
vertreiben. Die Neapolitaner eröffneten den Krieg durch einen über-
eilten Einfall in die römische Republik, wurden aber in ihr Gebiet
zurückgeschlagen, der König entfloh nach Sicilien, die Franzosen be-
setzten Neapel und verwandelten das Königreich in eine partheno-
peische Republik 1799.
1) Der Krieg in Italien ward im Jahr 1799 von den Fran-
zosen (unter Scherer, dem bald Moreau folgte) so unglücklich gegen
die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italie-
nischen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken
aufgelöst wurden. Allein im Jahr 1800 führte Berthier eine sog.
Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Abthei-
lungen über die beiden Bernharde, den Simplon und St. Gotthard
nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cisalpinische
Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas)
bei Marengo (unweit Alessandria, 14. Juni) Oberitalien wieder.
2) Den Krieg in Deutschland und der Schweiz be-
gannen die Oesterreicher ebenfalls siegreich, der Erzherzog Karl
drängte den nach Schwaben vorgedrungenen Jonrdan über den Rhein
und dann den in Graubünden eingerückten Massena bis hinter Zürich
zurück, doch wurde die beabsichtigte Vereinigung der Russen mit den
Oesterreichern durch Massena und Soult verhindert und das russische
Heer vom Kaiser Paul, der sich mit Oesterreich (über die Wieder-
einsetzung des Königs von Sardinien) entzweit hatte, zurückbernfen.
Bald nach der Erneuerung des Krieges löste sich der Friedenscon-
greß zu Rastadt auf und endete mit der räthselhaften Ermordung
der abreisenden französischen Gesandten. Im Jahr 1800 führte Mo-
reau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte
in Italien; unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oester-
reicher bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege
bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oester-
reich ein, welches im Frieden zu Lüneville 1801 in die Abtre-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Scherer Gotthard Marengo Karl Karl Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Schweiz England Frankreich Oesterreich Neapel Italien Niederlanden Deutschland Sicilien Neapel Italien Fran- Italien Alessandria Oberitalien Deutschland Schwaben Rhein Oesterreich Sardinien Deutschland Italien Oester- Oester-